Geschichtspreis zur „Reformation vor Ort“

10.01.17

Zeitraum 01.07.2016 – 31.10.2017

Aufruf zur wissenschaftlichen Erforschung der Reformationsgeschichte

Im Jahr 2017 begehen wir zum 500. Mal das Jubiläum des Thesenanschlags von Martin Luther und den damit einhergehenden Beginn der Reformation. Diese entwickelte sich in der Folge zu einem Ereignis von weltgeschichtlicher Bedeutung, das die politische und kirchliche Landschaft der europäischen Staatenwelt nachhaltig verändern sollte und zugleich Eingang in die alltägliche Lebenswelt „vor Ort“ fand. In Thüringen, dem Kernland der Reformation, kam es im Verlauf des 16. Jahrhunderts zu tiefgreifenden politischen, sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Veränderungen.

Die Historische Kommission für Thüringen ruft dazu auf, die durch Reformation überall in Thüringen ausgelösten Wandlungsprozesse zu erforschen. Zum besseren Verständnis der Reformation bedarf es nicht nur der bereits zahlreich vorhanden Überblicksdarstellungen. Vielmehr werden auch seriöse Untersuchungen der konkreten Vorgänge vor Ort benötigt: in den Dörfern, Städten und Ämtern. Es gilt deshalb, in einem ersten Schritt derartige lokale und regional bezogene Studien durchzuführen, um die Ergebnisse anschließend zu bündeln und schließlich in größere Zusammenhänge einzuordnen.

Hierzu lobt die Historische Kommission für Thüringen einen öffentlichen Wettbewerb aus, der sich an alle Heimatforscher, Kirchengemeinden sowie Geschichts- und Heimatvereine in Thüringen richtet und zur Erforschung der „Reformation vor Ort“ beitragen soll. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Thema kann in freier Auseinandersetzung erfolgen und schließt jegliche Darstellungsform wie Publikation, Ausstellung, öffentliches Gedenken etc. ein. Dabei sollte der Fokus aber nicht nur auf das Jahr 1517 beschränkt sein. Wie die Forschung der letzten Jahre gezeigt hat, war die Reformation ein langwieriger Prozess, der innerhalb des „langen 16. Jahrhunderts“, in der Zeit von 1470 bis 1620, vollzogen wurde. Zur „Reformation vor Ort“ kam es in vielen Fällen erst in den 1520er und 1530er Jahren, meist im Zusammenhang mit den Kirchenvisitationen.

Für die inhaltlich gehaltvollsten, öffentlichkeitswirksamsten und originellsten Präsentationen sieht sich die Historische Kommission für Thüringen in der Lage, drei Preise in einer Höhe von 3.000,- EUR, 2.000,- EUR und 1.000,- EUR auszuloben.

Die Preisgelder wurden von Herrn Dipl.-Kaufmann Andreas Lesser (München) gestiftet. Auswahl und Preisvergabe erfolgen durch den Vorstand der Historischen Kommission für Thüringen.

Als Einsendeschluss gilt der 500. Jahrestag des Thesenanschlags am 31. Oktober 2017. Es ist bei der Bewerbung unabhängig, ob es sich um einen eigens eingesandten Originalbeitrag handelt oder um eine bereits erfolgte Veröffentlichung oder Ausstellung.

Wir bitten Sie, diesem Aufruf zu folgen und sich an der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Reformation in ihrer Region zu beteiligen. Ferner bitten wir darum, diesen Aufruf den lokalen bzw. regionalen Geschichtsvereinen, Arbeitsgemeinschaften und Kirchgemeinden, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, weiterzuleiten. Zum Zweck einer fachlichen Beratung können Sie gern in Kontakt mit uns treten.

www.historische-kommission-fuer-thueringen.de/xreformation_vor_ort.html

Einsendungen und Kontakt unter :

Dr. Pierre Fütterer | Dr. Alexander Krünes

Historische Kommission für Thüringen | Thüringen im Jahrhundert der Reformation
Historisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 13
07743 Jena
Tel.: 036 41 – 944 436 | 036 41 – 944 441

Email: pierre.fuetterer@uni-jena.de | alexander.kruenes(@uni-jena.de