Waisenstraße
Waisenstraße 4 - das ehemalige Weinhaus „Uhu“
Alte Adresse:
Vor dem Neuenwege 510 (1804-1812), Waisenhausgasse 502 (resp. Vor dem Neuen wege, 1824), Waisenhausstraße 502 (1834-1874), Waisenhausstraße 4 (1874-1896)
Baujahr: vermutlich spätes 18. Jh. (Reste), 1866 aufgestockt, 1927 Fassade, 1997/98 Hofseite
Bauart: Barock/Neuzeit , Fachwerkrudimente, später verputzt, größtenteils Massivbau
Baugeschichte:
Der architektonische Reiz dieses an sich sehr bescheiden gestalteten Gebäudes macht die Erdgeschossfassade aus. Je eine Putte thront auf drei nach oben stärker aus der Fassade hervortretenden Pfeilern, die den großen Halbbogenfenstern und dem schmaleren Eingang zwischengeschaltet sind. Die Putten sind jeweils mit unterschiedlichen Attributen ausgestattet: die linke mit floral ausgeschmücktem Füllhorn, die rechte mit einem umwundenen Tuch und zwei Tauben in den Händen und die dritte, mittig angeordnet, thematisiert mit einer Amphore und einem Weinkelch das einst dahinter gelegene Weinlokal. Diese schöne Arbeit, wie auch die Umgestaltung durch Verputzen der übrigen Fassade, wird im Mai 1927 zur Jahrtausendfeier fertiggestellt. Auftraggeber ist das Gastwirtsehepaar Carl und Eugenie Steinhagen. Die aus im Oktober 1921 erstellte Planung stammt von Dr. Ing. Joh. Sohrmann und Dipl. Ing. Meyer. Ausgeführt wird sie vom Nordhäuser Bildhauerei- und Stuckgeschäft „Rübsamen & Schmidt“.
Von der ursprünglichen Bausubstanz nach dem Stadtbrand 1712 sind nur noch Teile der Fachwerkkonstruktion erhalten geblieben. Diverse Umbauten des Erdgeschosses haben die Substanz grundlegend verändert. Besonders ein Umbau 1866 bringt zahlreiche Veränderungen mit sich: Aufstockung eines zweiten Obergeschosses, Neubau eines Mansarddachs, Verschieferung der gesamten Fassade und Einbau einer Schaufensteranlage mittig am Gebäude. Ausführende Handwerker sind: Maurermeister A. Kahlenberg und Zimmermeister F. Kirchner. Die alte Toreinfahrt rechts verschwindet erst bei den Umbauten 1927. An ihre Stelle treten die bogenüberspannten Zugänge zu Hausflur und Gastwirtschaft. Gleichzeitig wird der erst 1919 geschaffenen Ersatzanbaus im Westteil des Hofes erweitert, so dass die Tanzfläche und der Gastraum des Weinhauses „Uhu“ nahezu verdoppelt werden. Nach einem Dachstuhlbrand am 15. Januar 1971 erhält das Gebäude ein flaches Notdach (bis 1997 vorhanden), verfällt dann jedoch rapide. 1996 steht das Haus, das der Volksmund nur noch „Uhu“ nennt, mit vernagelten Fensterhöhlen leer. Nach dem Abriss der Hintergebäude im gleichen Jahr erfolgt die Sanierung 1997/98, bei der weitgehende Bereiche des Hauses, wie z.B. die komplette Hoffassade, neu erbaut werden müssen. Der Dachstuhl wird als ausgebautes Satteldach neu gezimmert.
Waisenstraße 5 - ehemaliger Gasthof „Zum Stern“
Alte Adresse:
Vor dem Neuenwege 509 (1804-1812), Waisenhausgasse 503 (resp. Vor dem Neuen wege,1824), Waisenhausstraße 503 (1834-1874), Waisenhausstraße 5 (1874-1896)
Baujahr: Fassade um 1810, Kernbau (18. Jh.), Hoffassade weitgehend 1997/98 neues Fachwerk
Bauart:
verschiefertes Fachwerk, zweigeschossig ohne Auskragung, klassizistische Türanlage, Türschilder Flachblech mit Vasenmotiv (1990 verloren gegangen)
Baugeschichte:
Eine der ältesten verschieferten Fassaden Nordhausens ist am Haus „Zum Stern“, einem der ganz alten ehemaligen Gasthäuser, wieder in alter Schönheit entstanden. Das Gebäude wird bald nach dem Stadtbrand von 1712 wieder aufgebaut. Zweigeschossig erhebt es sich ohne Geschossauskragung über einen hohen, vier bis fünflagigen Sockel aus roten Sandsteinen. DieFassade wird durch gegenläufige, meist in altdeutscher Art und im Bogenschnitt gedeckte Ortgänge mit verschiedenen Formaten gegliedert. Die kassettenartigen Binnenflächen in der Brüstungszone des Obergeschosses wechseln in der Art der Verschieferung und Form der Decksteine, mal als kleinteiliges Rautenmuster mit spitzer und stumpfer Spitzwinkelschablone, mal als Fischschuppenmuster mit rund- oder spitz endenden Formsteinen. Zentrales Baumotiv ist hierbei der große „Schieferstern“, der den Namen der Gastwirtschaft architektonisch thematisiert und die Achse des darunter befindlichen Hauseingangs aufnimmt. Die ihn flankierenden Binnenflächen finden eine besondere Aufwertung durch eine kleinere, quadratisch eingefasste Fläche. Die in Hausbreite ausgedehnten Binnenflächen des Untergeschosses weisen eine Bogenschnittdeckung auf. Die Schieferbekleidung, das Format und die Aufteilung der Fenster sowie die Ausgestaltung des Hauszugangs sind als bauliche Einheit zu betrachten. Der Duktus der zentriert angelegten Türeinfassung ist klassizistisch. Die Rustizierung der hölzernen Türbekleidung, an deren Scheitelpunkt über dem halbrunden Oberlicht ein getischlerter Schlussstein sitzt, folgt dem Zeitgeschmack um 1810. Bis 1890 haben die jetzt innen liegenden Stufen als Freitreppe vor der Hausflucht gestanden. Bis 1990 befinden sich noch die originalen, handgeschmiedeten Schließbleche mit Vasenmotiv an der alten Doppelflügeltür, die während der Leerstandszeit gestohlen werden. Anstelle des jetzigen Kunstgitters vor dem Oberlicht hat sich 1919 ein ähnlich gestaltetes befunden. Die doppelflügelige Hauseingangstür und die Torflügel sind bei der Sanierung der Immobilie 1997/98 im passenden Stil neu geschaffen worden. Die heutige Einfahrt ist eine Rekonstruktion, nachdem sie im Jahre 1926 beseitigt wurde, um den Umbau des Gasthauses Stern zu einem „alt-deutschen Café“ zu ermöglichen. 1965 erfolgt die bauaufsichtliche Sperrung eines Wohnhauses im Hof. 1974 ist der nördlich am Hintergebäude angebaute Wagenschuppen beseitigt worden. Der Prüfbescheid vom 21.07.1977 dokumentiert die Abrissgenehmigung zur Beseitigung des Hintergebäudes (Anbau), dessen Abbruch erfolgt noch im gleichen Jahr.
Gasthausgeschichte und Eigentümer Im Jahr 1799 und 1800 wird ein J. A. Kropf „im goldenen Stern“ erwähnt. Unsicher ist, ob damit nicht das gleichnamige Gasthaus „auf dem Sand“ Nr. 1005 gemeint ist. Den ersten sicheren Nachweis eines Eigentümers der Waisenstraße 5 (damals Vor dem Neuenwege 509) nennt uns das Feuerkataster von 1804 mit dem Advokaten Schulz. 1824 gehört das Haus einer Frau Hartung, Gastwirt der im Hause befindlichen Schankwirtschaft ist der „Schenkwirt“ Börner. Der Name des Lokals wird nicht erwähnt. 1834 befinden sich Haus und Schankbetrieb im Besitz des Kupferschmiedemeisters August Reinbothe. Als Schankwirtschaft „zum Stern“ wird es im Adressbuch von 1846 unter dem Wirt Georg Maisch (auch Meisch) angeführt. 1848 ist Johannes Föllmer der Schenkwirt und ab etwa 1852 auch Eigentümer des Hauses. Er betreibt bis etwa 1859 eine „bairische Bierstube“, dann führt seine Witwe das Lokal weiter. 1868 übernimmt es vorübergehend der Gehege-Schenkwirt (Bude Nr. 14) Ferdinand Kolditz und schließlich der Schenkwirt Friedrich Föllmer. 1874 gehört ihm auch das Haus. Zugleich betreibt er noch die Schankbude Nr. 6 auf dem Gehegeplatz, die vor allem im Sommer einigen Umsatz bringt. Die Verbindung mit der Gehegebude endet erst 1913 mit dem „Stern“-Wirt Karl Müller. Im Jahre 1888 ist die Witwe Emilie des Friedrich Föllmers Schenkwirtin und Eigentümerin des Hauses. Ihr folgen 1891 Karl Werner und 1897 Ottomar Brehmer. Unter Ludwig Westendorff nennt sich der Betrieb im Jahr 1900 erstmals „Zum Goldenen Stern“. 1903 wird der Gastwirt Louis Otto im Grundbuch eingetragen. Er führt 1906 wieder die kurze Bezeichnung „Zum Stern“ ein. Auf einer von ihm herausgegeben Postkarte von 1906 bewirbt er das „Stadt-Restaurant zum Stern und das Gehege-Restaurant“. Louis Otto gerät in finanzielle Schwierigkeiten. Am 4.2.1913 gelangt das Haus durch die Zwangsversteigerung an Karl Meyer. Nur ein Jahr später wird auch Meyers Besitz zwangsversteigert. Haus und Gastwirtschaft gelangen so per Auflassung vom 31.3.1914 an Otto Bohn. Der letzte Inhaber und Gastwirt des „Sterns“ wird Rudolf Kurb und seine Ehefrau Auguste, geb. Hoppe, je zur Hälfte durch die Zwangsversteigerung am 8.7.1919. Das für 46.000 Mark ersteigerte Haus wird noch einmal recht populär. Die Gastwirtschaft, die man ab 1926 als Restaurant und Café empfiehlt, wird als „Altrenommiertes Haus im Zentrum der Stadt“ beworben. Die Bombardierung der Stadt 1945 übersteht das Haus. Als 1947 Rudolf Kurb stirbt, führt seine Frau das Restaurant weiter. Die Erben sind seine Witwe, zwei Kinder sowie Enkel vorverstorbener Kinder. Sie werden jedoch nicht im Grundbuch eingetragen. Auch beim Tod seiner Witwe 1958 erfolgt keine Umschreibung. Nach dem Mai 1948 wird ein Teil der Gasträume im rechten Bereich des Hauses dem Kreisvorstand der neu gegründeten National-Demokratischen Partei Deutschlands (NDPD) zur Verfügung gestellt. Im Nordhäuser Branchenbuch von 1949 wirbt man weiterhin mit der alten Bezeichnung „Zum goldenen Stern“. 1950 wird in der Bauakte das Restaurant und Café „Zum Stern“ genannt. In den 1950er Jahren wird die Gaststätte zur Kantine des Post- und Fernmeldeamtes, bis man mit dem Neubau des Postamtes 1961-63 eigene moderne Räume beziehen kann.
Zur Wende 1989/90 steht das Haus leer. 1992 macht Andreas Lesser der Erbengemeinschaft ein notarielles Angebot, das aber wegen Differenzen innerhalb der Erbengemeinschaft nicht angenommen wird. Die Erbengemeinschaft besteht aus 14 Erben, die in 11 deutschen Städten und Toronto sowie Luxemburg wohnen. Erst nach langen Verhandlungen erwirbt 1996 die TONI IMMOBILIEN Dr. Krafft KG aus München mit Dr. Hartmut Krafft und Andreas Lesser als Komplementären das Haus für DM 140.000 und sanieren es 1997/98. Die Schenkung an die Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung erfolgt im Jahr 2000.
Stiftungshaus Waisenstraße 6
Alte Adresse:
Vor dem Neuenwege Nr. 508 (1804-1812), Waisenhausgasse 504 (1824), Waisenhausstraße Nr. 504 (1834-1874), Waisenhausstraße Nr. 6 (1874-1896)
Baujahr: nach dem Stadtbrand von 1712, um 1720
Bauart:Ba rock, später verputzter Fachwerkbau
Baugeschichte:
Das nach dem Stadtbrand von 1712 errichtete Haus richtet seine traufenständige Hauptfassade zur Waisenstraße. Das Obergeschoss des exponiert an der Ecke zur Pfaffengasse gelegenen Gebäudes tritt noch recht kräftig ausladend in Art des 17. Jahrhunderts über das auf roten Sandwerksteinen ruhende Untergeschoss hervor. Jedoch liegen die im Karnisprofil endenden Balkenköpfe schon in einer Ebene mit den ebenso ausgeformten Füllhölzern. Dieses sogenannte Gurtprofil rückt das etwa Ende des 18. Jahrhunderts überputzte Fachwerk in die Endphase des Sichtfachwerkes. Danach verflachen die einst stark profilierten Geschossübergänge mehr und mehr, um ab ca. 1780 durch die in den Deckenbereichen vorgeblendeten, profilierten Bohlen verdeckt zu werden. Die profilierte Dachschwelle unter der Traufe wird von einem zarten Zahnschnitt auf der gesamten Gebäudebreite begleitet.
Auf beiden Seiten wird die Fassade durch die Geschosse durchlaufende, hölzerne Eckrustizierung abgeschlossen. Erst in jüngerer Zeit setzt sich diese etwas unbeholfen über die derbe Auskragung fort. Ursprünglich wird das gesamte Gurtprofil der Geschossauskragung anlässlich des Verputzens der Fassade mit einem gezogenem Stuckprofil verblendet. Die acht Fenster im Obergeschoss sind durch breite Fensterbekleidungen gefasst, die in den oberen Ecken durch eingelegte Eckbrettchen mit aufgesetzten Schnitzrosetten einen dezenten Schmuck bilden. Die sechs Fenster am Erdgeschoss weisen dieses Dekor nicht auf. Der sich jetzt nicht ganz in der Mitte befindliche Eingang wurde zurückgesetzt, ihn gibt es 1955 noch nicht. Der alte Eingang befand sich damals bis 1997 ganz rechts, ebenfalls innen liegend. Früher wird die Hauseingangstür jedoch in der Ebene der Fassade mit vorgelagerter Freitreppe gelegen haben. Die Straßenseite in der Pfaffengasse zeigt im unteren Bereich des Erdgeschosses eine horizontale Bohlenverkleidung. Vermutlich handelt es sich hierbei um eine bauzeitliche Schutzmaßnahme für die Fassade, um eine Beschädigung der aus der gegenüberliegenden Toreinfahrt kommende Fuhrwerke zu vermeiden. Der übrige Giebel ist verschiefert, das Dach ist hier als Krüppelwalm ausgebildet. Der Ausbau des Daches erfolgt 1884 durch den Eigentümer, den Architekten und Maurermeister Erich Kaufmann, der am 5.7.1887 den Bauantrag für ein Nebenhaus an der Pfaffengasse stellt.
Das Haus Waisenstraße 6 ist das einzige, in dem vor der Sanierung noch Mieter wohnten. Trotz des somit relativ guten Zustandes ist eine umfassende Sanierung des Fachwerks der Westfassade erforderlich. Entlang der Pfaffengasse existieren drei kleinere, zweigeschossige Nebengebäude, von denen die beiden nördlichen 1955 und das ans Hauptgebäude gekoppelte 1996 abgerissen werden. An ihrer Stelle befindet sich der Neubau Pfaffengasse 10/11.
Eigentümer:
Im Jahre 1804 ist das Haus in Besitz eines Herrn Sieckel. 20 Jahre später gehört es dem „I. Justiz-Commisair und Notar“ Dr. jur. Carl Wilhelm Fürchtegott Schulze (1779-1840), der zusätzlich als Rechtsanwalt und Notar im Hannoverschen Regierungsgebiet arbeitet. Er ist Mitglied in der angesehenen Harmonie-Gesellschaft. Seine Erben verkaufen es in der Mitte der 1850er Jahre an den Antiquar Hermann Fischer (1810-1888). Seine berufliche Tätigkeit als Auktionator, Taxator, Antiquariatsbuchhändler und Herausgeber erfordert Bildung und Wissen. 1848 ist er einer der führenden Nordhäuser Demokraten. Wegen seiner Freiheitsliebe wird Fischer denunziert und „des Verbrechens der beleidigten Majestät“ bezichtigt. Während seiner kurzen Haft solidarisieren sich einige Nordhäuser Buchhändler mit ihm und verkaufen Lithografien mit seinem Bildnis, um seine kinderreiche Familie zu unterstützen. Seinem gemütlichen Naturell entsprechend gründet er mit Gleichgesinnten 1863 den „Gehege-Dosen-Pfeifen-Klatsch-Verein“ und 1866 das „Pustefest“ zu Rüdigsdorf. Die „Antiquar-Fischer-Eiche“ bei Krimderode erinnert bis heute an diesen legendären Mann, der 1876 den Magistrat empfahl, ein Stadtmuseum zu gründen. Als Fischer starb, wurde er als ein wirkliches Nordhäuser Original bezeichnet.
1862/63 kauft er das Haus Königshof Nr. 539. Das Haus Waisenstraße 504 veräußert er seinem Geschäftsfreund, dem Verleger, Buch- und Papierhändler Adolph Büchting, der u.a. für ihn den seit 1850 für einige Jahre erscheinenden „Anekdotenjäger“ und „Neuigkeitsbote“ verlegt. Andere der zahlreichen Publikationen Fischers sind 1858: „Nordhäuser Album-Sammlung von Gedichten, Erzählungen und Sagen welche sich auf die Stadt Nordhausen und ihre Umgebung beziehen und in Nordhäuser Mundart abgefasst sind“ und 1863: „Skizzen aus dem Leben des Antiquarius Fischer oder die Leiden des doppelten Hausbesitzers“.
Nach dem Tod Büchtings wechseln die Eigentümer mehrfach. 1877 gehört das Haus dem Fleischermeister und Gastwirt Otto Barthel, 1880 Voigt, 1882 Löffler und 1884-87 dem Architekten Erich Kaufmann. Von ihm erhält es für 27.450 Mark der Kaufmann Otto Barth (Grundbucheintrag vom 5. April 1888). Zunächst betreibt er hier als Teilhaber ein Agentur- und Weingeschäft der Fa. F. Berndes, später übernimmt er das Geschäft und betreibt Handel als „Agentur- und Weingeschäft und Mehlen en gros“. Barth fällt im 1. Weltkrieg, seine Witwe führt den Laden als Lebensmittelhandlung bis zu ihrem Tod fort. Ihre Erben leben weit verstreut: Johann Barth, Kaufmann in Duisburg, Otto Barth, Kaufmann in New York (USA) und Karl Barth, Kaufmann in Nordhausen (er führt das Lebensmittelgeschäft weiter) erhalten die Immobilie in ungeteilter Erbengemeinschaft mit Erbschein vom 29.1.1929, (Grundbucheintrag am 1.2.1929). Trotz der angeordneten Zwangsversteigerung 1937 werden die drei Erben auch 1964 noch als Eigentümer genannt. 1995 verkauft die Kommunale Wohnungsbauverwaltung Nordhausen als Rechtsträger das Grundstück mit der Verpflichtung des Käufers TONI IMMOBILIEN Dr. Krafft KG fünf Wohnungen zu errichten und dafür 885.000 DM zu investieren – dies geschah 1996/97. Im Jahre 2000 erhielt die Friedrich-Christian-Lesser Stiftung diese Immobilie geschenkt.